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Gemütlich und mit viel Atmosphäre: So hat man’s gern in Waldangelloch – Am 3. Dezember geht auch die neue Beleuchtung in Betrieb

Sinsheim-Waldangelloch. (bz) In neuem Licht glänzt am 3. Dezember der Waldangellocher Weihnachtsmarkt; bereits zum 16. Mal findet er statt.

Der Ortschaftsrat und alle beteiligten Gruppen und Vereine laden die Bevölkerung zu den Buden und Ständen rund um den Dorfplatz ein und sorgen für die bekannt stimmungsvolle Atmosphäre. Um die Stimmung am Abend genießen zu können, musste im Vorfeld eine neue Beleuchtung beschafft werden: Die in die Jahre gekommene Technik habe „nicht mehr den energietechnischen Vorgaben genügt“, sagt Ortsvorsteher Edgar Bucher. Leider hätten die alten Lampen nach eingehender Prüfung Schäden aufgewiesen und hätten deshalb ausgetauscht werden müssen.

Das Gemeinderatsmitglied Konrad Weiß, gebürtiger Waldangellocher, erklärte sich kurzerhand bereit, zu helfen. Es fand sich eine moderne sowie energieeffiziente Beleuchtung mit Leuchtdiodentechnik. „Damit ist allen am Weihnachtsmarkt teilnehmenden Vereinen und Gruppen geholfen, und das freut mich sehr“, sagt Weiß, Inhaber der örtlichen Firma „B&S Service“.

Der Wert der neuen Beleuchtung, die aus drei je 100 Meter langen Ketten besteht, beträgt rund 3500 Euro. Sie verbrauche nur noch ein Siebtel der bisherigen Energiekosten und liefere drei Mal so helles Licht wie die vorherige Beleuchtung. Positiver Nebeneffekt: Die Kabel der alten Lichterketten wurden mit neuen Lampen den Vereinen und Gruppen kostenlos zur Verfügung gestellt. Für den Ortsvorsteher eine klasse Aktion.

Er sagt: „Ich finde es toll.“ Bucher lobt „Konrad mit seiner Firma“ und dessen Beitrag für die Dorfgemeinschaft. Von Beginn an unterstütze Weiß den Weihnachtsmarkt „sehr tatkräftig“ und komme „zum Aufbau immer mit seinem Gabelstapler, um dabei zu helfen, die Lichterketten anzubringen“. Das Angebot an Speisen und Getränken ist vielfältig, „hier ist für wirklich jeden Geschmack etwas dabei“, freuen sich Bucher und Weiß. Auch ein Unterhaltungsangebot haben die Waldangellocher auf die Beine gestellt.

Um 15 Uhr findet die Eröffnung mit Bucher und Tänzen der Grundschulkinder statt. Musikalisch wird der Weihnachtsmarkt zusätzlich vom Kinder- und evangelischen Kirchenchor sowie vom Posaunenchor umrahmt. Vielfältige Bastelarbeiten und eine Fotoausstellung in der Verwaltungsstelle runden das Programm ab; der Nikolaus hat seinen Besuch bei Anbruch der Dämmerung angekündigt.

 

Foto: Christopher Benz

Ulrich Schmalzried und Konrad Weiß haben zusammen etwas für die Vereinsförderung in Waldangelloch auf die Beine gestellt

Von Christopher Benz

Sinsheim-Waldangelloch. Das Büchlein „Ein Spaziergang durch Waldangelloch“, hat neben interessant aufgeschriebener Dorfgeschichte nun auch einen monetären Vorteil für mehrere Vereine im Dorf gebracht.

In erster Linie profitieren die Kinder und Jugendlichen davon, die sich in Waldangelloch in verschiedenen Vereinen engagieren und so viele wichtige soziale Kompetenzen in ihrem Erwachsenwerden vermittelt bekommen. Die Jugendfeuerwehr, der Turn- und Sportverein (TSV), der Förderverein Grundschule sowie der Tischtennisverein (TTC) erhielten jeweils 300 Euro. Konrad Weiß, neben Ulrich Schmalzried der Initiator des Projektes, rundete mit seiner Firma „B&S Service GmbH“ den eingenommenen Beitrag auf 1 200 Euro auf.

Vertreter der vier geförderten Vereine kamen am Mittwochnachmittag auf den Waldangellocher Dorfplatz rund um das Schulgebäude und das Rathaus. Bei leckeren Snacks und Getränken übergab Weiß die Spendenerlöse an Kinder der jeweiligen Vereine und erläuterte: „Wir hoffen, damit zumindest einen kleinen Beitrag dabei leisten zu können, um die Kinder- und Jugendarbeit in euren Vereinen zu unterstützen und unsere Wertschätzung auszudrücken.“

Zum Projekt: Schmalzried hatte die Idee und lieferte die Texte. Das kleine, aber feine Büchlein ist liebevoll gestaltet, eine Luftaufnahme des 1 600 Seelen-Orts ziert das Titelbild, der Name „Ein Spaziergang durch Waldangelloch“ trifft den Nagel auf den Kopf. Blättert man durch die 60 Seiten kommt man sich wahrhaftig so vor, als ob man gerade zu Fuß durch den Ort spaziert. Das Rathaus (Die alte Schule), Die Klinge, der Dorfplatz, Das Gasthaus zum goldenen Löwen, Der Alte Kindergarten, die Zehntscheuer, Die Mühle – das sind nur ein paar der Geschichten, die Schmalzried detailliert und spannend erzählt. „Ich wusste zum Beispiel manches nur aus Erzählungen meiner Eltern oder Großeltern, anderes war mir aber auch gänzlich unbekannt“, berichtet Weiß, der schon über fünf Jahrzehnte in „Angelloch“ zuhause ist.

Der Unternehmer half bei der Produktion der 350 Exemplare, die knapp 100 Jahre der jüngsten Ortsgeschichte zusammenfassen. „Nachdem die ersten 250 Ausgaben vergriffen waren, haben wir noch einmal 100 Stück nachdrucken lassen“, sagt Weiß. Damit hat er Wort gehalten, als er bei der Veröffentlichung der Exemplare im Juli versprach, dass er Neue drucken lassen würde, wenn alle verteilt sein würden.

Seit Juli lagen die Büchlein in mehreren Geschäften und Vereinen aus. „Wir möchten allen danken, die uns dabei unterstützt haben“, so Weiß. Dabei waren die Verwaltungsstelle Waldangelloch, der Backladen „Herzenssache“ in Waldangelloch, die Buchhandlung Doll in Sinsheim, der TSV Waldangelloch, der Kindergarten Waldangelloch, die Grundschule Waldangelloch, die Metzgerei Müller Waldangelloch sowie Waldangelloch Aktiv e.V. Einen festen Preis gab es nicht, vielmehr sollte jeder das spenden, was er für angemessen hält.

Ulrich Schmalzried hat ein 60-seitiges Buch über die Ortsgeschichte geschrieben – Projekt für die Jugendförderung der Vereine

Zufällige Treffen fördern oft die schönsten Ideen zutage. So geschehen im Januar dieses Jahres in der Waldangellocher Metzgerei Müller. Ulrich Schmalzried tätigte die Einkäufe für sich und seine Frau, als Konrad Weiß das Geschäft betrat. Schnell kamen die beiden ins Gespräch und Schmalzried erzählte von seiner Vorstellung, eine schriftliche Zusammenstellung der Dorfgeschichte zu verfassen.

„Wir haben uns angeregt ausgetauscht und ich fragte Herrn Weiß, ob er bei der Umsetzung helfen wolle“, erzählt der Rentner. Weiß, der auch mit seinem Unternehmen längst Wurzeln in seinem Heimatort geschlagen hat, zeigte sich begeistert von der Idee und brachte direkt seine Vorstellungen mit ein: „Das ist eine super Idee und ich finde, wir sollten das zum Wohl der Jugend in unserem Ort und der Vereinsförderung machen.“ Als sie sich einige Wochen später über den Weg liefen, erwähnte Schmalzried, dass er schon so gut wie fertig sei. „Da war ich ehrlich gesagt baff“, sagt Weiß und grinst.

Die beiden berichten voller Leidenschaft über ihr Projekt, das aktuell in den letzten Zügen steckt. Die ersten Probeexemplare sind bereits gedruckt, in knapp drei Wochen kommen 250 Stück aus der ersten Auflage heraus. Darin gibt es allerhand Interessantes aus mehr als den letzten 100 Jahren Ortsgeschichte zu erfahren. Schmalzried hat dabei auf 60 Seiten vieles zusammengetragen, was selbst alteingesessenen Menschen aus dem Ort neu sein dürfte. „Ich wusste zum Beispiel manches nur aus Erzählungen meiner Eltern oder Großeltern, anderes war mir aber auch gänzlich unbekannt“, berichtet Weiß, der schon über fünf Jahrzehnte in „Angelloch“ daheim ist.

Wenn Schmalzried das hört, muss er ein wenig schmunzeln. „Das ist genau das, worum es geht. Wissen vermitteln und das grafisch ansprechend“, erläutert er.

Heimatgeschichte ist seine große Leidenschaft, verschiedene Schriften mit seiner detailgetreuen Mitarbeit sind über die Jahrzehnte zusammengekommen. Neben den Texten hat er unzählige Fotos zusammengetragen. Das kleine, aber feine Büchlein ist liebevoll gestaltet, eine Luftaufnahme des 1600-Seelen-Orts ziert das Titelbild, der Name „Ein Spaziergang durch Waldangelloch“ trifft den Nagel auf den Kopf.

Blättert man durch die 60 Seiten, kommt man sich wahrhaftig so vor, als ob man gerade zu Fuß durch den Ort spaziert: Das Rathaus, auch als Alte Schule bekannt, die Klinge, der Dorfplatz, das Gasthaus „Zum goldenen Löwen“, der Alte Kindergarten, die Zehntscheuer, die Mühle – dies sind nur ein paar der Geschichten, die Schmalzried detailliert und spannend erzählt.

Das Büchlein soll nun doppelten Nutzen bringen. Weiß hat die Produktion gesponsert und will die Jugend im Dorf unterstützen. „Es wird schon so viel Sinnvolles für unsere Jugend gemacht“, freut ihn die Förderung rund um den Turn- und Sportverein, die Feuerwehr, den Volleyball-Club oder den Tischtennisverein. Seit zwei Jahren gibt es außerdem noch den Grundschulförderverein.

Weiß, der selbst ein Kind Waldangellochs ist, möchte den Heranwachsenden die Vorteile des Dorflebens näherbringen: „Wir werden die Bücher bei allen Vereinen und Geschäften auslegen, aber natürlich auch in die Grundschule bringen, dort ist unser Dorfmittelpunkt“, sagt der Unternehmer: „Es ist doch eine tolle Sache, wenn unsere Kinder früh etwas über die Geschichte Waldangellochs lernen dürfen.“

Überall wo die Bücher ausgelegt werden, lassen Schmalzried und Weiß Spendenhäuschen aufstellen, in die jeder den Geldbetrag werfen darf, den er möchte.

Die Erlöse kommen genannten Vereinen und Einrichtungen zugute. Ab Anfang Juli sind die Bücher zu haben und Weiß verspricht: „Wenn alle vergriffen sind, lassen wir Neue drucken.“

– Sie haben Interesse? Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! –

B&S Service GmbH spendet 3400,- Euro an soziale Projekte – Wiederaufbau des Ehrenamtes wird schwierig

Ein weiteres schwieriges Jahr liegt hinter den Wirtschaftsunternehmen der Region. Trotzdem haben sich einige von ihnen entschlossen, pünktlich vor dem Weihnachtsfest soziale Projekte vor Ort mit finanziellen Zusendungen zu unterstützen. Zu ihnen gehört auch die B&S Service GmbH, deren Geschäftsführer Konrad Weiß am Donnerstag 3400,- Euro an sieben Initiativen verteilt hat.

Empfänger sind der Verein „Die indische Kinderarche“ (Obrigheim), die Freiwillige Feuerwehr Waldangelloch, die Jugendfeuerwehr und das Jugendzentrum Angelbachtal, der Motorradclub Waldangelloch, die Jugendabteilung des TSV Waldangelloch und der evangelische Kindergarten Waldangelloch. „Die Pandemie hat uns getroffen, es gibt aber auch noch andere Probleme“, betonte Weiß vor Vertretern der bedachten Initiativen und verwies beispielsweise auf Hochwasserkatastrophen in Indien, die gerade „Die indische Kinderarche“, ein christliches Heim für hilfsbedürftige (Waisen)Kinder in der südindischen Stadt Rajahmundry, heimgesucht haben. Weiterhin werde, so Weiß, der Wiederaufbau der Jugendarbeit innerhalb der Vereine nach der Corona-Pandemie viel Mühe bereiten. Deshalb sagte er schon jetzt zu, die Unterstützung regionaler Initiativen – ungeachtet merklicher Gewinneinbußen durch die Corona-Pandemie – auch in Zukunft weiterzuführen. „Wir sind auf Leute wie Sie angewiesen“, lobt Weiß die Arbeit der Anwesenden, zu denen auch Angelbachtals Bürgermeister Frank Werner gehörte. „Ich möchte ihnen sehr herzlich danken, dass Sie trotz Pandemie nicht vergessen, auch an Andere zu denken“, würdigte er das soziale Engagement des Unternehmers. Werner dankte einerseits für die Spende an das 2010 eröffnete kommunale Jugendzentrum „Place2Be“ in Angelbachtal, andererseits für jene zugunsten der Jugendfeuerwehr.

„Es wird eine große Aufgabe sein, das Ehrenamt insgesamt wieder auf die Beine zu stellen, wenn die Corona-Zeit vorbei ist“, prophezeite Werner und erntete hierfür von den übrigen Spendenempfängern zustimmendes Kopfnicken.

Abschließend wünschte Weiß den Spendenempfängern ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das hoffentlich bald corona-freie Jahr 2022.