Ulrich Schmalzried hat ein 60-seitiges Buch über die Ortsgeschichte geschrieben – Projekt für die Jugendförderung der Vereine
Zufällige Treffen fördern oft die schönsten Ideen zutage. So geschehen im Januar dieses Jahres in der Waldangellocher Metzgerei Müller. Ulrich Schmalzried tätigte die Einkäufe für sich und seine Frau, als Konrad Weiß das Geschäft betrat. Schnell kamen die beiden ins Gespräch und Schmalzried erzählte von seiner Vorstellung, eine schriftliche Zusammenstellung der Dorfgeschichte zu verfassen.
„Wir haben uns angeregt ausgetauscht und ich fragte Herrn Weiß, ob er bei der Umsetzung helfen wolle“, erzählt der Rentner. Weiß, der auch mit seinem Unternehmen längst Wurzeln in seinem Heimatort geschlagen hat, zeigte sich begeistert von der Idee und brachte direkt seine Vorstellungen mit ein: „Das ist eine super Idee und ich finde, wir sollten das zum Wohl der Jugend in unserem Ort und der Vereinsförderung machen.“ Als sie sich einige Wochen später über den Weg liefen, erwähnte Schmalzried, dass er schon so gut wie fertig sei. „Da war ich ehrlich gesagt baff“, sagt Weiß und grinst.
Die beiden berichten voller Leidenschaft über ihr Projekt, das aktuell in den letzten Zügen steckt. Die ersten Probeexemplare sind bereits gedruckt, in knapp drei Wochen kommen 250 Stück aus der ersten Auflage heraus. Darin gibt es allerhand Interessantes aus mehr als den letzten 100 Jahren Ortsgeschichte zu erfahren. Schmalzried hat dabei auf 60 Seiten vieles zusammengetragen, was selbst alteingesessenen Menschen aus dem Ort neu sein dürfte. „Ich wusste zum Beispiel manches nur aus Erzählungen meiner Eltern oder Großeltern, anderes war mir aber auch gänzlich unbekannt“, berichtet Weiß, der schon über fünf Jahrzehnte in „Angelloch“ daheim ist.
Wenn Schmalzried das hört, muss er ein wenig schmunzeln. „Das ist genau das, worum es geht. Wissen vermitteln und das grafisch ansprechend“, erläutert er.
Heimatgeschichte ist seine große Leidenschaft, verschiedene Schriften mit seiner detailgetreuen Mitarbeit sind über die Jahrzehnte zusammengekommen. Neben den Texten hat er unzählige Fotos zusammengetragen. Das kleine, aber feine Büchlein ist liebevoll gestaltet, eine Luftaufnahme des 1600-Seelen-Orts ziert das Titelbild, der Name „Ein Spaziergang durch Waldangelloch“ trifft den Nagel auf den Kopf.
Blättert man durch die 60 Seiten, kommt man sich wahrhaftig so vor, als ob man gerade zu Fuß durch den Ort spaziert: Das Rathaus, auch als Alte Schule bekannt, die Klinge, der Dorfplatz, das Gasthaus „Zum goldenen Löwen“, der Alte Kindergarten, die Zehntscheuer, die Mühle – dies sind nur ein paar der Geschichten, die Schmalzried detailliert und spannend erzählt.
Das Büchlein soll nun doppelten Nutzen bringen. Weiß hat die Produktion gesponsert und will die Jugend im Dorf unterstützen. „Es wird schon so viel Sinnvolles für unsere Jugend gemacht“, freut ihn die Förderung rund um den Turn- und Sportverein, die Feuerwehr, den Volleyball-Club oder den Tischtennisverein. Seit zwei Jahren gibt es außerdem noch den Grundschulförderverein.
Weiß, der selbst ein Kind Waldangellochs ist, möchte den Heranwachsenden die Vorteile des Dorflebens näherbringen: „Wir werden die Bücher bei allen Vereinen und Geschäften auslegen, aber natürlich auch in die Grundschule bringen, dort ist unser Dorfmittelpunkt“, sagt der Unternehmer: „Es ist doch eine tolle Sache, wenn unsere Kinder früh etwas über die Geschichte Waldangellochs lernen dürfen.“
Überall wo die Bücher ausgelegt werden, lassen Schmalzried und Weiß Spendenhäuschen aufstellen, in die jeder den Geldbetrag werfen darf, den er möchte.
Die Erlöse kommen genannten Vereinen und Einrichtungen zugute. Ab Anfang Juli sind die Bücher zu haben und Weiß verspricht: „Wenn alle vergriffen sind, lassen wir Neue drucken.“
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